Betreff: Deutsches Forschungsschiff R/V Polarstern erforscht riesigen kalbenden Eisberg in der Antarktis -
Gepostet: 10.04.2021 - 18:56 Uhr -
Ein deutsches Forschungsschiff, das die Ostantarktis erkundet, befand sich letzten Monat zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als ein massiver Eisberg vom gefrorenen Kontinent abbrach. Das Kalben des Eisbergs mit dem Namen A74 sorgte Ende Februar weltweit für Schlagzeilen, als er vom Brunt-Schelfeis abbrach. Mit einer Fläche von fast 500 Quadratmeilen ist der Eisberg ungefähr so groß wie Los Angeles.
Das R/V Polarstern erkundete zufällig in der Nähe der Weddell See-Region, als das Kalben stattfand, und machte sich sofort auf den Weg in die Gegend. Die Forscher warteten dann auf günstiges Wetter, bevor sie zwischen den Eisberg und das Brunt-Schelfeis kamen, um den Meeresboden zu dokumentieren und Proben zu entnehmen, der seit Jahrzehnten von Hunderten von Metern Eis bedeckt ist.
Experten sagen, dass Kalbeereignisse wie das, bei dem der Eisberg A74 entstanden ist, nur etwa alle 10 Jahre stattfinden. Daher ist es selten, das Ereignis zu studieren. Die ersten Bilder zeigen laut Alfred-Wegener-Institut eine erstaunliche Artenvielfalt.
"Es ist ein großes Glück, dass wir flexibel reagieren und das Kalbeereignis im Brunt-Schelfeis so detailliert untersuchen konnten", sagt Dr. Hartmut Hellmer, physischer Ozeanograph am AWI und Expeditionsleiter. Es wird erwartet, dass die gesammelten Sedimentproben detailliertere Einblicke in das Ökosystem liefern, während eine geochemische Analyse der gesammelten Wasserproben neue Details bezüglich des Nährstoffgehalts und der Meeresströmungen liefert.
"Es ist eine einzigartige Gelegenheit für Forscher an Bord von Polarstern, die Eisdecke der Antarktis zu erkunden", sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Ich bin der Besatzung der Polarstern dankbar, dass sie die damit verbundenen Schwierigkeiten und auch Risiken übernommen hat. Die Polarforschung leistet einen entscheidenden Beitrag zum besseren Verständnis und zur Vorhersage des Klimawandels und seiner Folgen für unsere Erde. Wir brauchen dieses Wissen, um wirksame Gegenmaßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen zu können. Die Auswirkungen des Klimawandels in der Antarktis sind unter anderem besorgniserregend."
Quelle: gCaptain vom 18.03.2021, Mike Schuler
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