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Walli Wu



 
Walter Wust offline
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Betreff: Re: Walli Wu  -  Gepostet: 20.02.2019 - 10:12 Uhr  -  
Hi @ All

Wenn mal kein Auftrag vorlag, lagen wir in Rotterdam auf Stand by, das Längste waren mal drei Tage. Vor jedem Schlepp wurde genau festgelegt, wer was auf welcher Position erledigte, welches Material zum Einsatz kommen sollte und was alternativ in Frage kommt, falls mal was schiefgeht. Ich kam mir am Anfang vor wie ein Moses, aber gerade das spornte mich an, war das doch mal Seefahrt, wie ich sie noch nicht kannte. Es gab zwar einen "Salon", aber gegessen wurde in einer Messe, zumal auch nur ein Messesteward an Bord war, der war auch gleichzeitig der einzige Junggrad. Nachdem wir so einige Schlepps hinter uns hatten und ich gerade dabei war durchzublicken, mussten wir wegen Maschinenschaden in die Werft. Bis auf zwei Mann gingen alle in Urlaub und so fand ich mich im weißen Schloss am Meer wieder. Nach Hause wollte ich nicht und an Land rumgammeln auch nicht. Also schaute ich wieder bei Max rein und der hatte einen alten Shell-Tanker, die "Caprella". Außer der "Inka", war ich noch auf keinem Tanker und die "Inka" war ja von der Größe eher ein Kümo, obwohl sie auf große Fahrt fuhr. Ich musste nach Wilhelmshafen und kam da mitten in der Nacht an. Für damalige Verhältnisse war die "Caprella" schon ein Brocken, allerdings die Kammern, zwar riesig groß, aber ohne Verschalung und kein bischen heimelig.Sie hatte ein zähes, stinkendes Öl in Persien geladen und fuhr auch im Ballast wieder dort hin. Nur aus Neugier blieb ich an Bord, obwohl ich mich gleich von Anfang an nicht wohl fühlte. Irgendwie kam mir Alles so unpersönlich vor, obwohl sich die Crew während der Reise als ganz passabel erwies, stellte ich für mich fest, daß Tanker und "perverser" Golf nichts für mich waren. Nach dieser Reise war mein "Tankerbedarf" gestillt Diesmal war Rotterdam Löschhafen und ich schnürte meinen Seesack und fuhr mit dem "Säuferexpress" nach Hamburg. Dort angekommen, rief ich bei Komrowski an und konnte tatsächlich wieder auf die Adrian einsteigen.Einer der Ladehäfen war Dünkirchen und ich hatte Nachtwache. Es war saukalt und so hatte ich ständig eine heisse Tasse Kaffee bereit. Kurz nach Mitternacht hörte ich Schritte auf der Gangway und verließ die Mannschaftsmesse um zu schauen, wer an Bord kommt. Es waren zwar ein paar Unentwegte an Land spaziert, doch Dünkirchen war so berühmt nicht und außerdem waren die Meisten neu eingestiegen und entsprechend stier, das heißt, knapp bei Kasse. Es war auch niemand von der Crew, der da die Gangway hochkam, sondern eine noch recht junge Frau mit einem Mischlingshund, der, als er mich sah, fast in sich zusammenfiel und abwechselnd mit dem Schwanz wedelte oder diesen zwischen die Beine klemmte. Die Frau sprach nur französisch und fragte, ob sie sich ein wenig aufwärmen dürfe. Ich ließ sie in die Mannschaftsmesse, bot ihr von dem heißen Kaffee und fragte auch, ob sie etwas essen möchte. In der Pantry waren noch die Reste vom Abendbrot im Kühlschrank, eine ganze Platte mit Wurstaufschnitt und auch noch einiges an Käse. Die Beiden hatten wohl schon ewig lange nichts mehr gegessen, jedenfalls blieben weder Wurst noch Käse übrig und der Köter sah plötzlich nur noch halb so klapprig aus. Nach dem Essen unterhielten wir uns ein wenig, ein paar Brocken Französisch hatte ich noch aus meiner Kindheit behalten, war ich doch in der französischen Besatzungszone geboren und aufgewachsen. Sie war von ihrem Mann und dessen Eltern abgehauen, hatte das Geld, das sie dort noch hat mitgehen lassen, inzwischen verbraten und wusste jetzt nicht so recht, wie es weitergehen soll. Außerdem wäre sie sehr müde und ob sie hier schlafen dürfe. Unter der Bedingung, daß sie sich erstmal unter die Dusche stellt und auch ihren Köter mitschrubbt, ließ ich die Zwei in meine Foxel ziehen. Wir hatten im Waschraum eine Waschmaschine für das Arbeitszeug, die während die "Kleine" unter der Dusche stand, ihre Klamotten wusch. Ich ließ die Beiden pennen, sie in meiner Koje, der Köter lag davor und ich ging meine Nachtwache zu Ende.Halbsechs war großes Wecken angesagt und natürlich sahen die Jungs sofort die Plünnen, die im Trockenraum hingen. Ich habe dem Scheich die Story erzählt und wir vereinbarten, daß ich nach der Nachtwache erstmal mein "Nümmerchen" mache und dann kann er sie haben. Zum Frühstück gab es "Rundstück warm", also ein Brötchen aufgeschnitten, in der Mitte ein Stück Bratenfleisch und darüber schöne heisse Soße. Ich marschierte mit einem Tablett, Essen für drei Personen, der Köter hatte schließlich auch Kohldampf, in meine Foxel, wo die kjleine französin schon auf mich wartete. Der Hund bekam noch eine Pütz Wasser hingestellt und nach dem Frühstück ging es husch, husch in die Koje. Also diese Französinnen sind schon irgendwie Naturtalente, sie wand sich und stöhnte, daß man selbst beim Bumsen noch einwen hoch bekam. Nachdem ich fertig war, stand sie auf und wusch ihre "Muschi" über dem Eimer, den ich dem Hund hingestellt hatte. Der konnte es kaum abwarten, kaum daß der Eimer beiseite geschoben wurde, schlabberte der Köter die "Brühe mit Geschmack". Inzwischen habe ich sie über ihre weitere "Verwendung" aufgeklärt und als ob der Scheich zugehört hätte, klopfte er auch schon an meine Kammertür. Pflichtbewusst schlug der Köter an, weiter war aber von dieser Seite nichts zu befürchten. Der Bootsmann hatte seine Kammer ein Deck höher und konnte bei dieser Gelegenheit auch gleich den Hund mal "Gassi" führen. Später hat er mir erzählt, die Kleine hätte ihm so leid getan, daß er ihr DM 100.- zugesteckt hat. Als ich dann spät nachmittags geweckt wurde zum Auslaufen, waren die Beiden schon über alle Berge. Zu Ihrer Ehre muss noch gesagt werden, dass mir nichts geklaut wurde, obwohl mein Portemonai offen herumlag und auch ein paar Kröten drin waren. Seitdem waren der Scheich und ich "Lochschwager".Wir fuhren in der Levante rum, auch wieder Israel und Cypern. In Limassol war ich mit einem Matrosen an Land, wir nannten ihn den "roten Bomber", sah aus wie ein waschechter Ire, knallrotes Haar und eine Figur wie ein Preisboxer. Nach langer Zeit war die "Adrian" mal wieder ein deutsches Schiff, aber er blieb nicht lange an Bord. Die meiste Zeit war er unter Panama oder Liberia Flagge gefahren und hatte Europa überhaupt nicht gesehen. So hatte er in Chile geheiratet, obwohl er schon in Deutschland verheiratet war. Als er dann irgendwann in Deutschland ankam, warteten schon die Behörden auf ihn, weil seine Familie die ganzen Jahre Sozialhilfe bezogen hatte. Das Geld, das er bei sich hatte wurde gepfändet und so musste er sehen, daß er schnell wieder irgendwo an Bord kam. Natürlich dauerte es nicht lange, bis er auch bei Komrowski gepfändet wurde. Dabei hatte er noch Glück, daß die Frau in Chile noch keine Ansprüche stellte.Jedenfalls, in Limassol saßen wir nicht weit von der Pier in einer Kneipe und es ging ganz schön hoch her. Es wurde irgendein Glücksspiel gespielt, von dem ich keine Ahnung hatte. Der "rote Bomber" schaute eine Weile hin und plötzlich hing er mitten drin. Er hatte eh nur ein paar Kröten einstecken und irgendwie hatte ich schon erwartet, daß das nicht lange gut gehen konnte. Es wurde immer lauter und plötzlich hatte einer der Cyprioten ein Messer in der Hand. Da kam er gerade recht, ehe überhaupt Jemand begriff was los war, hatte der "rote Bomber" das Messer entwendet und die Hand des Cyprioten auf dem Tisch festgenagelt. Nun gab es eine Keilerei wie ich sie noch nie gesehen hatte und leider blieb auch ich nicht unbehelligt. Der Wirt hatte natürlich sofort die Polizei gerufen und die fragten auch nicht lange, sondern mischten gleich ordentlich mit. Letztlich saßen wir alle Mann im Polizeiknast, der "rote Bomber" und ich in einer anderen Zelle als die Cyprioten. Der Wirt, das falsche Miststück, hatte natürlich nicht gesagt, daß ich mit dem ganzen Trubble überhaupt nichts zu tun hatte und so wurde ich als gleich schuldig mit verurteilt. Das heißt, nachdem wir eine Nacht gebrummt hatten, wurden wir vom Schnellrichter alle gleichermaßen verurteilt. Dafür, daß ich zur falschen Zeit am falschen Ort war, durfte ich zwei volle Monatsheuern hinblättern.Jetzt kam eine harte Zeit für den "roten Bomber". Hatte er doch schon vor dem Cypern-Landgang rote Zahlen "geschrieben", so war es jetzt mit seiner Bonität ganz aus. Seife und Zahnpasta war Alles, was der Steward ihm noch aushändigen durfte und das Einem, dem seine tägliche Bierration "Religion" war. In Piräus war er mit seinen paar Plünnen über Nacht verschwunden. Er hatte nicht mal sein deutsches Seefahrtsbuch mitgenommen, aber das brauchte er auch nicht, denn Papiere hatte der "rote Bomber" mehr als ein Geheimagent. So hatte er sich vor ein paar Jahren mal ein Patent gekauft, mit dem er auf einem Monrovia-Schlurren immerhin als Zweiter Offz. fahren durfte, zumindest hat er mir das so erzählt. Da braucht man sich nicht wundern, wenn diese Kähne ständig in irgendwelche Havarien verwickelt sind. Obwohl, seemännisch traue ich ihm durchaus zu, daß er das mit dem Zweiten hinkriegt, vorausgesetzt, er ist nicht stockbesoffen. Nachdem das nun passiert war, rief mich der "Alte" in sein "Heiligtum" und ich musste detailliert erzählen, was genau sich in Limassol abgespielt hatte. "Eigentlich könnten wir unsere Heuer verbraten wie und wo wir es wollen, aber mir hätte er etwas mehr "Gehirnschmalz" zugetraut", meinte der "Alte" gleich zu Beginn des Gesprächs. Ich stimmte ihm zu, daß für diese Aktion Intelligenz nicht unbedingt ausschlaggebend war, im Nachhinein wäre es auch besser gewesen, die paar Ouzos an Bord zu trinken, aber man kann seinem Schicksal nicht entrinnen. Sicher hatte mich die Vorsehung für diese Lektion erkoren, um später als Kapitän ebenso weise entscheiden zu können wie er. Der "Alte" ließ sich nichts anmerken, meinte nur, daß er von meiner Person keine Probleme erwartet hätte und er hoffe, dies wäre mir wirklich eine Lehre gewesen, zumal die Gefängnisse in dieser Gegend keineswegs "heimelig" wären. Er wolle mich in nächster Zeit etwas strenger beobachten und ich solle bedenken, daß auch Junggrade an Bord wären und dieses Verhalten sei nicht gerade vorbildlich. So trennten wir uns, der Kapitän unangefochten wie eh und jeh und ich immerhin im "moralischen Neuaufbau" begriffen. Für den "roten Bomber" kam vorerst auch kein Ersatz, das heisst, diesen Typen hätte sowieso Niemand ersetzen könnenIrgendwie hatte der "Alte" wohl fälschlicherweise herausgehört, daß ich in kürzester Zeit mein Patent machen wollte und so bekam ich Jobs, die sonst ein OA erledigt. Diese ewige Friemelei auf der Brücke. mit dem Dritten Offizier zusammen alte Seekarten sortieren, dem Zweiten bei den Stauplänen helfen und überhaupt ewig in sauberen Plünnen auf der Brücke rumzuhampeln, irgendwie war das nicht meine Welt. Der Scheich fragte auch schon, ob ich mir eine Uniform bestellt hätte, das würde der "Alte" von seinen "Brückengästen" erwarten, vor Allem aber mein Kabelgatt, diese allerheiligste Stätte an Bord, sah ich so gut wie nicht mehr. Auf Revier durfte ich den "Dauerrudergänger" spielen und zwischendrin dem Zweiten oder Dritten bei den verschiedensten Bestellungslisten helfen. Als ich mal mit dem "Alten" alleine auf der Brücke war, fragte ich ihn, ob dies als eine Erziehungsmaßnahme gedacht war und wieso er mich aus meinem Kabelgatt geholt hat, einem Ort, in dem ich mich wohl fühle und wo mir die Arbeit auch Spaß macht. Aber da stieß ich auf Granit. Er meinte, ich solle es mal seine Sorge sein lassen, wo an Bord ich eingesetzt werde, zumal er meine Vita ziemlich genau kenne, vor Allem die Geschichte mit meinem Unfall und seiner Meinung nach wäre der "Brückendienst" für mich angemessener und weniger unfallträchtig als die reine Decksarbeit und der Umgang mit "kultivierten" Menschen, wen immer er auch damit meinte, würde meiner labilen Psyche nicht schaden. Das sagte er Alles mit einem süffisanten Lächeln im Gesicht und sicher war er in seinem Innersten davon überzeugt, Alles sei zu meinem Besten. Hätte blos noch gefehlt, daß ich in der O-Messe essen sollte, aber Gott sei Dank hielt er wohl meine Entwicklung dafür nocht nicht weit genug fortgeschritten. Zugegeben, bei so richtigem Scheißwetter war es auf der Brücke durchaus angenehmer als an Deck, aber die ständige Beobachtung und das "immer auf dem Sprung sein müssen" war nicht mein Ding. Der Dritte, mit dem ich die meiste Zeit verbrachte, fand das ganz gut, daß er Jemanden hatte, wo er nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen musste und der auch mal an etwas schuld sein konnte, obwohl diese Schutzbehauptung höchstens noch bis zum "Ersten" zu gebrauchen war.

moin WalliWu
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Dieser Post wurde 2 mal bearbeitet. Letzte Editierung: 20.02.2019 - 17:29 Uhr von Walter Wust.
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Castlestone offline
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Betreff: Re: Walli Wu  -  Gepostet: 22.02.2019 - 13:29 Uhr  -  
Moin Walli Wu.
Toll das ganze und dann auch noch diese Tanker "Made in USA".Hässlich schön falls es so etwas gibt.
Gruss
Castlestone
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Peter Gecenjack offline
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Betreff: Re: Walli Wu  -  Gepostet: 22.02.2019 - 14:22 Uhr  -  
Moin,
hier sind die anderen 3 aus dieser Serie.
Peter
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Walter Wust offline
Kapitän/1. Ing
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Betreff: Re: Walli Wu  -  Gepostet: 22.02.2019 - 15:20 Uhr  -  
Hi @ All

Nach dem reichlich ausgedehnten Frühstück ging ich rein interessehalber mal rüber zu Max und fand einen randvollen Heuerstall vor. Allerdings glaube ich, Einige wollten dort nur ihren Rausch ausschlafen, zumindest lagen zwei oder drei zugedröhnte Lords auf den Holzbänken, die rechts und links an den Wänden standen. Im Hamburger Hafen war tote Hose, Max schaute mal aus seiner Klappe raus, aber nur, um ein paar Sprüche loszuwerden. Ich ging dann die Treppen zu den Landungsbrücken runter, mal sehen was im "Störtebeker" los war. Der" "Störtebeker" war eine Hafenkaschemme in Form eines Holzruderhauses und man traf neben ein paar, meist abgebrannten, Seeleuten auch viele Schauerleute, die keine "Erste" bekommen hatten und nun die Zeit bis zur "Zweiten" totschlugen. Denn nicht weit von hier war die Vermittlung für unständige Hafenarbeiter und immer eine Stunde vor Schichtbeginn machte die Klappe auf und vermittelte an die einzelnen Stauereien und Schuppen. Auch abgebrannte Seeleute versuchten sich hin und wieder mit ein paar Schichten über Wasser zu halten. Es gab von diesen Kneipen einige am Hafen und unter der U-Bahn entlang, leider habe ich deren Namen längst vergessen. Wer sich dort an den Tresen setzte, musste sich immer auf eine Knobelrunde gefasst machen und das konnte leicht in ein Besäufnis ausarten
Also im Störtebeker war die "Flaute" natürlich auch zu spüren und so war auch hier der Hund begraben. Ich sabbelte mich ein wenig mit der Bedienung ab, als plötzlich eine Clique junger Leute ins Lokal kam, dem Dialekt nach aus dem Rheinland stammend. Es waren drei Jungs und zwei Mädchen, hätten Studenten sein können. Normalerweise hätte ich sie als Touristen klassifiziert und somit für Seeleute uninteressant, wäre da nicht eine Kleinigkeit gewesen. Als eines der Mädchen aufstand um zur Toilette zu gehen, sah ich, daß es unter dem Minirock überhaupt keinen Slip trug.Das fand ich bei ihrem Aussehen in dieser Gegend schon sehr übermütig. Außer mir hat das wohl noch ein Schauermann entdeckt, einer jener Typen, die fürs Säcke löschen keinen zweiten Mann brauchen. Als er sich plump und respektlos Gewissheit verschaffen wollte, stand einer der "Bubies" auf und mit ein paar Zuckungen, wie ich sie mal im Kino gesehen hatte und von denen ich bislang nie für möglich hielt, daß sie praktikabel wären, machte er aus diesem muskelbepackten Lüstling ein wimmerndes und stark blutendes Häufchen Elend. Die "Kleine" setzte sich wieder auf ihren Platz, als ginge sie das Ganze überhaupt nichts an. Unser "Kung-Fu-Baby" hatte sich zwischenzeitlich auf der Toilette die Hände gewaschen und auch er setzte sich wieder zur Clique, als wäre nichts gewesen. Nun gut, daß es mal etwas rauh zuging, verwunderte im Störtebeker Niemanden, eher wohl, daß solch ein "Hänfling" so mir nichts, dir nichts einen solchen Muskelprotz verwamschte. er Schauermann sah jedenfalls ein, daß dies nicht sein Tag war und nachdem er sich halbwegs wieder aufgerappelt, gewaschen und seine Zeche bezahlt hatte, entschuldigte er sich bei der "Sliplosen" und verließ die Kneipe. Ich hätte ja nur zu gerne gewusst, warum die Kleine ohne Unterwäsche unterwegs war, Slips sind normalerweise günstiger zu kaufen als lederne Hot-Pants, leider hatte ich keine Gelegenheit mehr, mein soziales Engagement zu aktivieren, zogen es doch die Youngsters plötzlich vor, ihre jugendlichen Reize andernorts vorzuführen. Die Bedienung fand das auch merkwürdig, fand es andererseits aber nicht unpraktisch, was mir wahrscheinlich indirekt ihre Bereitschaft zu allem Möglichen signalisieren sollte. Vielleicht klingt das altmodisch, aber sie war einfach nicht mein Typ.
Ich verplemperte so ein paar Tage in Hamburg, ziellos, nur von einer Kneipe zur anderen ziehend, ohne Spaß am Trinken. Dann saß ich mal auf dem Heuerstall, wollte eigentlich noch garnicht anmustern, nur mal so sehen, wer außer mir noch rumgammelt und ob vielleicht ein Bekannter dabei ist. Dann ging die Klappe auf und Max winkte mich zu seiner Klappe. "Ich seh die an, daß du keine Lust hast, aber wenn du willst, geb' ich dir die "Carl Julius" von Toepfer." Okay, der Pott ist nicht berauschend, aber ich war noch nie bei Toepfer gefahren und deshalb unterschrieb ich den Heuerschein. Bis die "Carl Julius" einlief, hatte ich noch eine Woche Zeit und so dachte ich, mach Dir ein paar schöne Tage mit Evi.

moin WalliWu
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Dieser Post wurde 1 mal bearbeitet. Letzte Editierung: 22.02.2019 - 15:33 Uhr von Walter Wust.
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Peter Gecenjack offline
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Betreff: Re: Walli Wu  -  Gepostet: 22.02.2019 - 15:56 Uhr  -  
Moin,
danke für die schönen Fotos. ich war auch ab und zu im Störetebeker.
Ist ja dann leider abgebrannt. Auf dem Nebengrundstück ist der Schauspieler
Jan Fedder (Großstadtrevier) aufgewachsen.
Peter
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deneb offline
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Beiträge: 16
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Betreff: re: Walli Wu  -  Gepostet: 22.02.2019 - 17:28 Uhr  -  
Moin Walli Wu, Kollegen

das hier abgebildete Störtebeker ist in
der Mattenmoorstraße 7, Seevetal/ Meckelfeld.
In dem Gebäude dahinter hab ich mal gewohnt.
Ihr meint wahrscheinlich das Störtebecker
gegenüber der U Bahn Station Baumwall ??

Gruß Deneb
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